Grüne Nutzungsprojekte auf Friedhöfen

Viele Flächen auf Berliner Friedhöfen werden nicht mehr oder kaum noch für Bestattungszwecke benötigt. Wie aber können solche Flächen sinnvoll und nachhaltig gestaltet werden und gleichzeitig als öffentlich nutzbare Grünflächen im Stadtraum erhalten bleiben?

Mit finanzieller Unterstützung des Berliner Programms für nachhaltige Entwicklung (BENE) konnte der Evangelische Friedhofsverband Berlin Stadtmitte bereits zum zweiten Mal Modellprojekte auf drei Friedhöfen in den Bezirken Mitte und Reinickendorf zu dieser Fragestellung realisieren.

Ziel ist es, die Friedhofsflächen zu beleben, dadurch wieder mehr soziale Kontrolle zu schaffen und gleichzeitig zusätzliche Freiflächenangebote in „sozial benachteiligten Quartieren“ anzubieten.

„Naturerfahrung und Umweltbildung“ ist das Motto für den Friedhof St. Paul an der Seestraße im Ortsteil Wedding. Hier wurden in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) auf einer Fläche von rd. 1 Hektar u.a. ein grünes Klassenzimmer, ein Weidendom und eine Trockenmauer angelegt. Schön gestaltete Infotafeln führen zu unterschiedlichen Lebensräumen und Pflanzen auf dem Friedhof.

In einer abgelegenen Ecke des Friedhofs St. Elisabeth II an der Wollankstraße wird es an manchen Tagen nun deutlich lebhafter. Hier ist das „ElisaBeet“ entstanden, ein Gemeinschaftsgarten für die Nachbarschaft, betreut von dem Gemeinschaftsgarten “himmelbeet”. Neben einer großen, sonnigen Ackerfläche gibt es einladende Begegnungs- und Aufenthaltsorte und viele bienenfreundliche und oft essbare Pflanzen.

Auch auf dem Dorotheenstädtischer Friedhof III an der Scharnweberstraße wurde die traditionelle Friedhofsnutzung behutsam ergänzt: eine große Wildblumenwiese, Totholz und Trockenmauer bieten neuen Lebensraum für Insekten, Holzdecks und Bänke laden zum Verweilen, Balancierhölzer zum Spielen ein. Wie auf St. Paul bieten kleine Tafeln interessante Informationen zu den neuen Angeboten und Pflanzen. Außerdem hat sich eine großartige Kooperation mit dem Reinickendorfer Imkerverein ergeben, der hier nun neben vielen Bienenstöcken auch eine „Wachsküche“ im Keller der Kapelle betreut.


Weitere Details zu den Projekten finden Sie in der Abschlusspräsentation zu diesem BENE- Förderprojekt:

https://www.berlin.de/sen/uvk/umwelt/foerderprogramme/berliner-programm-fuer-nachhaltige-entwicklung/bene-projekte/projektbeispiele/#grueneF2

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Lebensraum Friedhof